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Storys

HIDDEN PLACES

„Die Motive zu der Serie „HIDDEN PLACES“ entdecke ich in den großen Metropolen dieser Welt. Mitten in einer Millionenstadt finden sich solche geheimnisvollen Inseln, die durch ihre Architektur, ihre Lage, den Kontext oder die Lichtstimmung für einen Moment der Wirklichkeit entrückt erscheinen. Eigentlich sind es gar keine versteckten Orte, denn ein jeder kann sie sehen. Die Bilder stehen exemplarisch für die geheimen Orte in uns, sie sind Rückzugsorte unserer Fantasie, ein Ort der Stille. Sie erzeugen eine Sehnsucht nach Ruhe – nach Ruhe für uns selbst.“ Roman Thomas

Gerade die Größe der Werke spielt eine entscheidende Rolle, denn die Motive sollen den Betrachter in den abgelichteten Raum versetzen. So unterschiedlich die großformatigen Motive der Serie „HIDDEN PLACES“ sind, sie haben alle etwas gemeinsam: Meist sind sie menschenleer, die Personen unkenntlich oder nur eine Reflexion ihrer selbst. Diese besonderen Orte wirken wie eine Filmkulisse, ein Gemälde, teils surreal und der Realität entfremdet. Sie entfalten etwas Fantasievolles, Künstliches, Distanziertes, Anziehendes oder auch Geheimnisvolles.

COLD STONE

Die Werke der Serie „COLD STONE“ entstanden an der Küste Norwegens. Eine sehr persönliche Wahrnehmung reflektierend, verlassen die Bilder die normale Realität und schaffen einen neuen, fast surrealen Raum, eine ganz eigene stimmungsvolle Räumlichkeit. Hier wird der krasse Unterscheid zwischen dem zunächst hart anmutenden Granitgestein deutlich, der bei näherer Betrachtung seine weichen Formen zeigt. An anderen Stellen scheinen die Formationen wie geschnitten und ihre präzisen und feinen Strukturen kommen zum Vorschein. Charakteristisch für die Werke dieser Serie ist das Spannungsfeld zwischen einer an sich kalten und harten Materialität, aus der sich eine körperliche Lebendigkeit mit stringenter Linienführung bildet.

4er SERIEN

Die „4er SERIEN“ sind mein Herzensprojekt, zusammengestellt aus den Erlebnissen und Reisen eines Jahres. Es sind Momentaufnahmen, die direkt und ungefiltert Menschen und Situationen aus meinem Leben zeigen. In diesen Augenblicken habe ich das Gefühl, etwas Besonderes zu sehen. Sekunden, in denen ich einfach das Foto machen muss. Oder ich verlasse meinen normalen Weg, weil ich aus dem Augenwinkel etwas bemerke, was mich vielleicht auch unbewusst festhält. Aus diesen, über ein Jahr, gesammelten Momenten, entstehen die 4er-Serien. Nur in den seltensten Fällen wurden alle 4 Motive zur selben Zeit und am selben Ort fotografiert. Immer im Herbst treffe ich die Auswahl der Motive, reduziere und reduziere, bis sich 4er-Paare finden, die eine neue Bildwelt ergeben und ihre eigene Geschichte erzählen. Die Bilder in dieser Serie werden jedes Jahr erweitert. Sie sind Teil meiner eindrucksvollsten Erinnerungen.

STREET LIFE

Die Bilder zur Serie „STREET LIFE“ zählen zu meinen persönlichen Lieblingen. Aufgenommen in London, Kopenhagen, Paris, Barcelona, Amsterdam und vielen anderen Metropolen Europas. Ich liebe es, durch die Großstadt zu streifen und die Menschen zu beobachten. Es gibt nichts Schöneres, als sich mit der Kamera in der Hand durch die Massen treiben zu lassen, dabei „Swear“ von Moby auf den Ohren zu haben und sich akustisch völlig auszukoppeln. Nur noch zu sehen, zu suchen und im passenden Augenblick die Aufnahme zu machen: Wohin gehen die Menschen? Was treibt sie an? Was suchen sie? Wie bewegen sie sich in der Masse? All das beobachte ich und versuche einen flüchtigen Moment einzufangen, der aussieht wie zufällig, den ich jedoch vorher schon vor Augen hatte und nur auf den richtigen Moment warte, um ihn einzufangen – wie ein Jäger auf der Jagd.

SAMSARA

Die Serie „SAMSARA“ hat ihren Namen aus der indischen Religion. Die Bezeichnung steht für den immerwährenden Zyklus des Seins, den Kreislauf vom Werden und Vergehen – und in dieser Serie exemplarisch für meine Liebe zur Natur. Inspiriert durch einen Vortrag von Professor Martin Schmitz, der einen Lehrstuhl für Promenadologie (Spaziergangswissenschaft) an der Kasseler Universität innehat. Es geht darum, sich wieder auf seine direkte Umwelt zu konzentrieren und diese bewusst wahrzunehmen. Das „Besondere“ ist hier, direkt vor uns, im Wald gleich um die Ecke, auf dem Feld am nahe gelegenen Fluss oder in unserem Garten. Mir geht es bei den Bildern darum, ein neues Bewusstsein für die uns umgebende Schönheit der Natur wieder zu finden. Wir neigen oft dazu, in die Ferne zu schweifen, um das Außergewöhnliche, das Besondere zu erleben. Dabei ist es direkt vor uns. Wir sollten wieder damit anfangen, unsere Umwelt bewusster wahrzunehmen. In ihr steckt so viel Fantasievolles. Es lohnt sich, die Dinge einmal genauer zu betrachten, Neues zu finden oder Altes wieder zu entdecken.